- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07. Oktober 2021 16:00
Zen-Weg: Sui-Boku-Dō, der Tuschebild-Weg
Wie kommt es, dass wenige, flüchtig erscheinende getuschte Striche im Geiste des Betrachters als duftende Blume, huschendes Eichhörnchen oder rauschender Bambus lebendig werden?
Und wie kommt es, dass allein eine zarte Andeutung mehr zu erfassen vermag als materielle Erscheinungen und uns als Betrachter tief bewegt?
Als Übende des Sui-Boku-Dō, des Tuschebild-Weges, stellen wir uns solche Fragen nicht.
Wir tuschen einfach ‒ und erleben dabei die Vielfalt der Motive, uns selbst in Konzentration und Harmonie ebenso wie unser "Ich" mit all seinem Wollen, Bedenken und Befürchten, den Umgang mit den Materialien und das gemeinsame zweite Frühstück zur Stärkung während unserer monatlichen Tusche-Sonntage von 9.00 bis 14.30 Uhr in der Kin-Mō-Zendō.
Übung des Zazen am Anfang unserer Tusche-Übungstage und am Ende, hilft uns, nicht an der Vorstellung hängenzubleiben, ein "schönes Bild machen" zu wollen.
Wenn es immer öfter gelingt, ein Bild ich-los zu tuschen, dann erwacht das Motiv ungewollt und unbeabsichtigt aus sich selbst heraus zum Leben.
Diese von keinem "Ich" bedingte Lebendigkeit vermag Tuschemotiv, Tuschenden und Betrachter in einem einzigen unbedachten Augenblick zu verbinden.
Tuschenarren sind's,
|